Der zauberhafte Igel
Wenn die Abende kühler werden und das Licht goldener, beginnt die Zeit des Igelns. Kleine Schatten huschen durch den Garten, durch Laub und Dämmerung. Es ist der Moment, in dem ein Wesen auftaucht, das wir oft nur flüchtig sehen und doch tief empfinden können, der Igel. Als Krafttier begleitet er uns an der Schwelle zwischen Fülle und Rückzug. Zwischen dem letzten warmen Licht und der bevorstehenden Stille.
Ein Krafttier, das weiß, wann es Zeit ist
Der Igel trägt eine uralte Weisheit in sich. Er lebt allein, geht seine Wege bedächtig und bestimmt. Er kennt keine Eile, aber auch kein Zögern. Wenn der Moment kommt, zieht er sich zurück, nicht aus Angst, sondern aus Wissen. Als Krafttier erinnert uns der Igel daran, dass Rückzug kein Scheitern ist, sondern eine Form von Selbstfürsorge.
Er zeigt uns, dass es in Ordnung ist, Grenzen zu setzen. Dass nicht jede Einladung angenommen, nicht jede Meinung gehört, nicht jede Anstrengung bis zum Letzten ausgekostet werden muss. Der Igel sagt: Du darfst dich einrollen. Du darfst für dich sorgen. Du darfst Stacheln haben und trotzdem weich bleiben.
Der Igel in der Natur, wo du ihn findest und was ihn schützt
Der Igel lebt fast überall, wo sich Mensch und Natur noch berühren. In Gärten, Parks, Heckenlandschaften, Waldrändern und sogar zwischen alten Mauern. Besonders in den Herbstmonaten wird er sichtbar, wenn er beginnt, sich sein Winterquartier zu suchen. Er bevorzugt Laubhaufen, Holzstapel, trockene Ecken mit Schutz und Ruhe.
Sein Geruchssinn ist hervorragend, seine Augen hingegen sehen nur das Nötigste. Er lebt von Instinkt und feinem Gespür. Igel sind Einzelgänger, ihre Reviere können mehrere hundert Meter groß sein. Was viele nicht wissen: Sie sind flinke Läufer, ausgezeichnete Kletterer und gute Schwimmer.
In dieser Jahreszeit frisst sich der Igel seine Fettreserven an, damit er den Winterschlaf übersteht. Dabei ist er auf Insekten, Käfer, Larven, Würmer und Schnecken angewiesen. Wer ihm helfen möchte, lässt Laubhaufen liegen, vermeidet Gifte und sichert Kellerfenster oder Schächte. Ein flacher Napf mit frischem Wasser kann im Spätherbst lebenswichtig sein.
Die Magie des Moments, wenn du ihm begegnest
Eine Begegnung mit einem Igel ist immer etwas Besonderes. Sie geschieht oft in der Dämmerung, zwischen Licht und Dunkel, zwischen Tag und Nacht. Genau dort, wo auch unsere Gedanken leiser werden. Der Igel erscheint nicht auf Zuruf. Aber wenn er da ist, bringt er etwas mit, ein Gefühl, ein Innehalten, ein stummes Einverstandensein mit dem Lauf der Dinge.
Wer ihm begegnet, darf sich fragen: Wo brauche ich gerade Rückzug? Wo sorge ich für andere, aber vergesse mich selbst? Und wie weich darf ich sein, auch wenn ich Stacheln habe?
Eine kleine Geschichte für den Weg
Ein Kind sitzt auf der Terrasse. Es ist früh am Abend, der Tag war lang, der Wind riecht nach feuchter Erde und ersten fallenden Blättern. In der Hand hält es einen Apfel, halb gegessen, der schon braune Stellen zeigt.
Plötzlich raschelt es. Leise, fast wie der Wind. Aus dem Gebüsch erscheint ein Igel, rund, langsam, vorsichtig. Das Kind hält still, sagt kein Wort. Die Augen der beiden treffen sich für einen winzigen Moment. Und in dieser Stille, mitten zwischen Kind und Igel, passiert etwas, das sich nicht erklären lässt.
Etwas wird weich. Irgendwo in der Brust. Ein Verständnis, das keine Sprache braucht. Als der Igel weiterzieht, bleibt das Kind noch lange sitzen. Es denkt nicht mehr an den Apfel. Nur an das Rascheln. Und an das Gefühl, gesehen worden zu sein, auf eine ganz andere Art.
Was der Igel uns für den Herbst schenkt
Der Igel bringt uns zurück zu uns selbst. In einer Zeit, die gerne laut wird, lädt er uns ein, leiser zu werden. In einer Welt, die auf Sichtbarkeit drängt, erinnert er uns daran, dass nicht alles gesehen werden muss, um wertvoll zu sein.
Er ist ein Wächter der Übergänge, ein stiller Meister der Wandlung. Mit ihm beginnt der Herbst nicht nur im Kalender, sondern auch im Inneren. Wer sich mit dem Igel verbindet, betritt eine Jahreszeit, in der Innenschau, Sammlung und Wärme im Mittelpunkt stehen.
Du musst nicht alles gleichzeitig tragen. Du musst nicht immer offen sein. Es reicht, wenn du weißt, wann du dich einrollen darfst. Und dass du in diesem Schutz nicht allein bist.
Wenn du spürst, dass auch dein Weg sich gerade wandelt, wenn du Begleitung suchst oder die Stimme deiner Seele klarer hören möchtest, die Berater von Elementys sind für dich da.
veröffentlicht 11.10.2025 14:20:52